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Das "Captor" Radar


Hauptsensor des Eurofighter Typhoon ist das "CAPTOR" (ECR-90) Radar, welches vom EURORADAR-Konsortium unter Führung von BAE SYSTMES (vorher GEC Marconi Avionics) entwickelt wurde.
Das Gerät ist eine Weiterentwicklung des "Blue Vixen" -Radars, dass für den Sea Harrier FA.Mk.2 entwickelt wurde. CAPTOR ist ein kohärentes I/J-Band (8 bis 12 GHz) Pulsdoppler-, Multimode- und Feuerkontrollradar mit einer mechanisch bewegten Antenne mit 70cm Durchmesser.
Das System besteht aus sechs Schnellwechsel-Komponenten (Line Replaceable Items/LRI).

Diese enthalten wiederum insgesamt 61 Computer-Steckkarten (Shop Replaceable Items/SRI).

Das Primär für Luftüberlegenheit ausgelegte Gerät besitzt einen besonders großen Messbereich und kann Ziele in der typischen Größe von Überschallkampfflugzeugen in bis zu 185km Entfernung sowie Ziele in der Größe von Verkehrsflugzeugen in über 370km Entfernung orten. Es kann bis zu 20 Ziele gleichzeitig erfassen und verfolgen auch wenn diese weit auseinander liegen und ist zur Mehrfachzielbekämpfung in der Lage.

Es ist außerdem das erste Radargerät innerhalb der NATO welches drei (statt der üblichen zwei) Verarbeitungskanäle besitzt. Während eins mit der Zielerfassung und zwei mit der Zielverfolgung beschäftigt ist wird der neu hinzugekommene dritte Kanal für Schutz- und Abwehrmaßnahmen, z.B. zur Störunterdrückung, Ortung und Klassifizierung des Störsenders verwendet.
Im Luft/Luft Modus erstellt das Radargerät automatisch Identifizierung, Zielpriorisierung und Bedrohungsanalysen und berechnet außerdem den optimalen Waffenauslösezeitpunkt. Auch kann bei nicht kooperierenden Luftzielen, über einen eigenen Identifikationsmodus mit Hilfe eines Radarbild-Abgleiches sowie der Zählung der Turbinenblätter, ein wahrscheinlicher Flugzeugtyp ermittelt werden (Non-Cooperative Target Recognition / NCTR).
Im Luft/Boden-Modus kann das Radar zur Entfernungsmessung, zur Radarkartografie mit einer Auflösung von 1m (0,3m ab Tranche 2), zur Hindernisvermeidung, zur Seezielsuche und zur Berechnung der Waffenauslösepunkte verwendet werden.

Der Non-Cooperative Target Recognition Modus
Das CAPTOR-Radar ist in der Lage von Kontakten die in großen Entfernungen erfasst wurden, und keine korrekte IFF Abfrage-Antwort (Freund/Feind-Kennung) geben können, "Radarsignatur-Bilder" zu erstellen. Diese Bilder werden dann mit den in einer Datenbank gespeicherten Vorlagen verglichen. Diese Datenbank enthält von einer unbekannten Anzahl Flugzeugen Ansichten aus allen möglichen Winkeln.
Der Vorgang der Abbildung des Kontaktes und des Vergleiches mit der Datenbank nimmt jeweils mehrere Sekunden in Anspruch. Danach wird dem Piloten am Display über einen Buchstaben/Ziffern Code eine wahrscheinliche Flugzeugtype angezeigt - z.B. "Mrg3" für eine Mirage 3 oder "Flkr" für eine Su-27 Flanker.

Um die Datenbank-Größe nicht ausufern zu lassen werden für Einsätze jeweils nur die Flugzeugtyp-Daten geladen, mit dessen Auftreten im jeweiligen Gebiet zu rechnen ist.

Eine schwierige Aufgabe ist das Erstellen dieser Datenbanken. Das Eurofighter-Konsortium ist hier recht gut positioniert, weil in den Herstellerländern selbst sehr viele Flugzeugtypen betrieben werden, andererseits als NATO-Partner sowie als Standorte großer Luftfahrtmessen regelmäßig Luftfahrzeuge fremder Länder deren Luftraum queren - und man diese Gelegenheiten selbstverständlich zu entsprechenden Messungen nutzt.


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