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1995 schrieb das Britische Verteidigungsministerium eine Ramjet-getriebene BVR-Rakete aus (SR(A)1239) und Deutschland, Italien, Spanien und Schweden stellten sich hinter das Projekt.
Zwei Offerte wurden vorgelegt, eines vom paneuropäischen Unternehmen Matra BAe Dynamics Ltd für die METEOR und ein weiteres von einem US-Konsortium unter Führung von Raytheon Systems Ltd für die FMRAAM. Nach einer Risikostudie und der Einholung finaler Offerte entschied sich das Britische Verteidigungsministerium am 16. Mai 2000 für die METEOR.
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Das Meteor-Programm ist heute das bei weitem wichtigste aber auch das technologisch und finanziell kritischste Programm der europäischen Raketenindustrie.
Gelingt das Projekt dann löst die europäische Meteor die amerikanische AMRAAM als leistungsfähigste westliche BVR-Rakete ab. Darüber hinaus geht die europäische Luftfahrt- und Rüstungsindustrie und die Wehrpolitik einen großen Schritt in Richtung völlige Unabhängigkeit von der amerikanischen Politik und Industrie. Denn bisher ist die Mehrzahl der europäischen Kampflugzeuge (ausgenommen französische) im Bereich der Bewaffnung zur Gänze von den USA abhängig.
Die Entwicklungskosten werden auf etwa EUR 700 Mio. geschätzt. Als Luft/Luft-Hauptwaffensystem für rund 1.000 Eurofighter Typhoon, Gripen und Rafale Kampflugzeuge wird das Marktpotential - unberücksichtigt Exporterfolge - auf EUR 5 - 10 Mrd. geschätzt.
Zuletzt hat es einen Rückschlag für das Meteor-Programm gegeben. Der neue deutsche Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat den deutschen Finanzanteil am Programm zurückgestellt, weil kein Geld mehr in der Kasse ist. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hätte dieses ursprünglich Anfang September behandeln sollen.
Wenn die Finanzierung gesichert ist, kann mit dem Abschluss der Entwicklung und der Auslieferung des ersten Bauloses in den Jahren 2008 bis 2010 gerechnet werden.
Am Bug der Rakete befindet sich ein aktiver Radarsucher, gefolgt vom Bordcomputer, dem Zünder, einem integrierten Batterie/Stromversorgungseinheit und dem Gefechtskopf.
Zwei Drittel der Gesamtlänge der Rakete werden vom Ramjet-Motor und dem Feststoff-Booster eingenommen. Der integrierte Booster wird benötigt um die Rakete auf die, für den Ramjet-Motor benötigte, Mindestgeschwindigkeit von Mach 2 zu beschleunigen.
Die Motoren für die Heckleitwerke und die Antenne für den Datenlink sind am Heck der Rakete angebracht, der Datenlink-Rechner zwischen den Lufteinlässen auf der Unterseite der Rakete.
Der Ramjet-Motor wird entwickelt von der Bayern-Chemie GmbH und entstammt einem Programm, dass Mitte der 80er Jahre als Antrieb für eine Anti-Schiff-Rakete begann. Die Schubkraft des Ramjet-Motors ist, anders als bei Feststoffmotoren, variabel und kann Treibstoff für die Endphase des Fluges aufsparen um am Schluss die Agilität der Rakete zu steigern und auch Ziele treffen zu können, die mit 8-9g manövrieren.
Weitere Vorarbeit stammt von der Schwedischen Saab Bofors Dynamics. Sie bringt einen Radar-Annäherungszünder und die Integration in den Gefechtskopf in das Programm ein und ist verantwortlich für das Programm-Management, die Lenkung, das Autopilot-System, das Software-Design, einige Modellstudien und Teile der Radar-Suchkopfentwicklung. Saab wird auch die Integration in den Gripen vornehmen.
Hauptverantwortlich für den Suchkopf ist Alenia Marconi Systems. Es wird angenommen, dass der Suchkopf der Meteor im Ku-Band (30 bis 40 GHz) arbeitet, basierend auf dem A4 Sucher der MICA.
Die Meteor wird auch ein neuartiges integriertes Logistiksystem aufweisen welches keine Materialerhaltung oder Wartung durch die Streitkräfte vorsieht.
Die Raketen werden aus und in dafür vorgesehene Container direkt an und vom Flugzeug montiert. Wenn das eingebaute Testsystem einen Fehler in der Rakete entdeckt, wird die Rakete im Container zum Hersteller geschickt und anschließend retourniert. Der routinemäßige Wartungsintervall soll 1.000 Flugstunden betragen.
Die Rakete muss mehrere kritische Leistungsparameter erfüllen. Die Reichweite muss über 100km betragen, die Geschwindigkeit im Bereich Mach 2,5-4 liegen, die Einsatzhöhe zwischen 0 und 25.000m liegen, Luftfahrzeuge müssen aus allen Richtungen bekämpft werden können, die Rakete muss im Flug via Datenlink Zielinformationen empfangen können und der Ramjet-Motor muss in der Endphase für hohe Agilität sorgen (mehr als 3x größer als das der AMRAAM). Darüber hinaus muss die METEOR in der Lage sein keine Lücke zu den Leistungsparametern von Kurzstreckenraketen entstehen lassen und muss somit schon auch für Ziele ab etwa 10 bis 15km Entfernung geeignet sein. Außerdem muss die METEOR zur Mehrfachzielbekämpfung auch bei elektronischen Störversuchen geeignet sein.