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Aufklärungs-Behälter

Mit in externen Behältern eingebauten Kameras können Mehrzweck-Kampfflugzeuge auch für Aufgaben im Bereich der taktischen Aufklärung eingesetzt werden.
Unter einer Vielzahl von Systemen kann gewählt werden, wobei in zunehmendem Maße auch hier ein Wechsel weg vom Nassfilm und hin zur Digitaltechnologie stattfindet. Vor allem das Bestreben immer schneller zu den gewünschten Daten zu gelangen und nicht lange auf Entwicklung und Auswertung warten zu müssen, ist die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung. Daher kommt neben der digitalen Informationsaufzeichnung parallel die kabellose Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung zum Einsatz, um eine "Echtzeitaufklärung" durchführen zu können. In letzter Konsequenz wird dafür auch eine geringere Abbildungsleistung gegenüber großformatiger Silberhalogenid-Fotografie in Kauf genommen. Denkbar und machbar sind natürlich auch Kombinationen beider Technologien, so sind einige Aufklärungsbehälter je nach Bedarf mit verschiedenen Modulen ausrüstbar.

Das modulare System Vicon 18 Series 601 EO/IR

Der neue französische Pod "Recce NG" mit den Datenübertragungs-Antennen.


Bilder: Thales

Die beiden modernsten europäischen Aufklärungs-Behälter sind der Vicon 18 Series 601 EO/IR und der Recce NG, beide von Thales Optronics.

Der Vicon 18 ist als modulares System ausgelegt und kann sowohl für Einsätze aus größerer Entfernung als auch für Einsätze im Tiefflug mit hoher Geschwindigkeit ausgerüstet werden.
Das Stand-off Modul besitzt einen linearen 12.288 Pixel-Sensor mit einer vorgesetzten 450mm Linse. Die Linse sitzt in der Nase des Behälters, die von Horizont zu Horizont gedreht werden kann, bei einem Blickfeld von 12,4°.
Für die taktische Aufklärung werden zwei lineare 4.096 Pixel-Sensoren mit wahlweise 38mm, 76mm oder 152mm Linsen eingesetzt.
Bestandteil beider Varianten ist ein Tag/Nacht - Horizont zu Horizont - Infrarotsensor nutzbar in niedrigen und mittleren Flughöhen.
Der Vicon 18 Aufklärungsbehälter ist im Einsatz bei der RAF auf den Typen Jaguar und Harrier, eine Einrüstung in den Eurofighter Typhoon ab Block 15 (EOC 2) wäre ebenso denkbar wie die Erweiterung des Systems mit einer Echtzeit-Datenübertragung.

Der Recce NG Behälter wurde von Thales für die Französische Luftwaffe entworfen und in die Flugzeuge Mirage 2000N und Rafale integriert.
Das System wurde entworfen um den Prozess von der Erfassung über die Entscheidung bis zur Reaktion auf ein Minimum zu verkürzen. Die exakte Leistung des Systems ist geheim. Bekannt ist, dass zwei hochauflösende Sensoren bei Tag und Nacht im sichtbaren sowie im Infrarotbereich mit zwei Brennweiten zum Einsatz kommen. Der Behälter besitzt einen schwenkbaren Bug mit dem auch im Tiefflug bei hohen Geschwindigkeiten Panoramabilder erstellt werden können. Darüber hinaus kann der Behälter selbsttätig gewissen Geländemerkmalen folgen wie z.B. Strassen oder Eisenbahnstrecken. Die Daten werden sowohl im Behälter gespeichert als auch via Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung auf Entfernungen bis 350km in Echtzeit oder auch zeitversetzt übertragen. Dabei kommen zwei Antennen zum Einsatz, eine für die Übertragung und eine für die externe Steuerung des Recce NG. Eine Integration in den Eurofighter Typhoon wäre möglich, wenn auch mit entsprechenden Kosten verbunden.

Der Durchmesser dieser Systeme liegt unterhalb von 50cm, bei Längen von 2,5m bis 3m und Gewichten von 250kg bis 300kg.